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Geschichte der Griechen.
klagte er wohl, daß ihm dieser nichts zu tun übrig lassen werde. Von Philipp war er in vielen Dingen verschieden. Er war hochsinnig und edel, offenherzig, zuweilen von aufbrausender Heftigkeit, aber niemals kleinlich; er war umsichtig und klug, aber Verschlagenheit und Hinterlist lagen ihm fern; in seiner stolzen Kühnheit verachtete er die Gefahr. Ein unübertroffener Feldherr, ein hervorragender Herrscher, ein edler Charakter, ist er mit Recht der Große genannt worden.
Nach seiner Thronbesteigung hatte er sich zunächst gegen die barbarischen Völker im Norden Makedoniens zu wenden. Infolge seiner langen Abwesenheit verbreitete sich in Griechenland das Gerücht, er sei tot; es entstanden Unruhen, und Theben empörte sich. Aber mit Schnelligkeit er-junge König vor der abgefallenen Stadt, die erobert und zur furchtbaren Strafe fast ganz zerstört wurde; nur die Tempel der Götter blieben verschont, die Bevölkerung wurde in die Gefangenschaft verkauft. Nun unterwarf sich ganz Griechenland; es sammelten sich die Truppen für den großen Feldzug gegen die Perser, den er an seines Vaters Statt unternahm.
§49. Die Eroberung des Perserreiches. 334—330. Das Heer, das Alexander mit sich führte, zählte nur 30 000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter; es waren teils Macedonier, teils Griechen, teils auch Illyrier und Thracier. Seit der Zeit, als die zehntausend griechischen Söldner vom Per^rreich. Euphrat bis zum Pontus quer durch das Perserreich hindurch marschieren konnten, war dieser Staat immer mehr in Verfall geraten. Im Königshause waren Mord und Revolution häufig; die Satrapen fühlten sich teilweise als unabhängige Fürsten, und es kam vor, daß sie sich wechselseitig bekriegten; ganze Provinzen waren jahrelang im Aufstand begriffen. Auch der damalige König Darius Kodomannus war ein schwacher und kraftloser Monarch.
»34. Nachdem Alexander im Jahre 334 den Hellespont überschritten und im Angesicht der Höhe von Jlios am Grabhügel des Achill diesem ein Totenopfer Manitus” dargebracht hatte, traf er hinter dem Flusse G r a n i k u s auf ein von persischen Satrapen befehligtes Heer. Gegen den Rat seines Feldherrn Par -m e n i o n griff er an. Er selbst führte die macedonische Reiterei über den Fluß hinüber und trug nach einem wilden Kampfe, in dem er selbst in Lebensgefahr geriet und nur durch die Dazwischenkunft des Klitus gerettet wurbea über die persischen Reiter den Sieg bavon. Nun eroberte er Kleinasien. Als er nach der alten Stadt Gorbium kam, zeigte man ihm den berühmten gorbischen Knoten, der an dem Wagen des sagenhaften, alten phrygischen Königs Mibas Deichsel und Joch verbanb und an den sich die Weissagung.
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Geschichte der Römer.
steigen. Und in der Tat folgte ihm der größte Teil der Versammlung. Doch verlieh er darauf Rom und begab sich auf sein campanisches Landgut. Dort starb er bald; wie er es angeordnet hatte, wurde seine Asche nicht nach der Hauptstadt übergeführt.
Cato. Zu seinen Gegnern gehörte Marcus Porcius Cato, ein ehrenhafter, sittenstrenger, vaterlandsliebender Mann, der mit ganzer Seele auf die Erhaltung des echten Römertums bedacht war. Er sah mit tiefer Sorge, wie sich in Rom seit den unerhörten Siegen der letzten Jahrzehnte alle Verhältnisse änderten, wie Genußsucht, Habgier und Müßiggang einzogen und die frühere Einfachheit und Strenge verdrängten, wie die Bildung und die Anschauungen der von ihm als leichtfertig verachteten Griechen immer weitere Fortschritte machten und über die Überlieferungen und Sitten der Vorfahren den Sieg zu gewinnen schienen. Er war der Sohn eines Landwirts; Landwirtschaft blieb auch später seine Lieblingsbeschäftigung. Den Höhepunkt seines Lebens erreichte er in seiner Censur, die er mit einem gleich-gesinnten Amtsgenossen zusammen bekleidete; mit großer Schärfe übten beide das ihnen zustehende Recht, solche Persönlichkeiten, denen man einen unwürdigen Lebenswandel vorwarf, aus dem Senat oder aus dem Ritterstande auszustoßen oder ihnen eine Rüge zu erteilen.
§ 81. Die Einverleibung Makedoniens, Griechenlands, Asiens.
Prrseus.indessen machte König Perseus von Macedonien noch einmal den Versuch, das römische Joch abzuschütteln. Mehrere Jahre dauerte der Krieg. Aber als Lucius Amilius Paullus, der Sohn des bei Cannä gefallenen Konsuls, bei der Stadt P y d n a an der macedonischen Küste im Jahre 168 einen völligen Sieg errungen hatte, gab Perseus die Hoffnung auf und verließ flüchtig sein Land; er ward jedoch gefangen genommen, und Amilius führte ihn mit sich nach Italien und ließ ihn bei dem glänzenden Triumph, den er feierte, mit aufführen. Etwas später, 146, wurde Mace-Macedonien fronten zur römischen Provinz gemacht.
In demselben Jahre nahm die Freiheit Griechenlands ein Ende. Der a ch ä i s ch e Bund, der zahlreiche griechische Städte vereinigte, hatte es gewagt, sich gegen die römische Willkür aufzulehnen. Aber die Griechen von damals waren ihren Vorfahren sehr unähnlich, ein sittlich gesunkenes Volk ohne Tapferkeit und Vaterlandsliebe. Nach kurzem Widerstände wurden sie geschlagen; die Stadt Korinth wurde im Jahre 146 von dem Konsul Luciusmummius genommen und zerstört. So hatten es aus Handels-eifersucht die römischen Kaufleute gewünscht; Roms politische Macht wurde dazu benutzt, um auch dem Handel Roms die Herrschaft in den Ländern des
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Sulla.
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Bund esgenossen schwer erschüttert, zu denen die Mehrzahl der Städte und Landschaften Italiens gehörte. Ihnen hatte schon Ga^us Gracchus das römische Bürgerrecht zubilligen wollen (§87), aber der Versuch war an der Eifersucht des römischen Volkes gescheitert. Jetzt erhoben sie sich, schloffen einen Bund untereinander, stellten Heere aus und verteidigten sich gegen die Römer mit solcher Tapferkeit und Ausdauer, daß diese sich entschließen mußten, nicht nur den treu gebliebenen Bundesgenossen, sondern auch allen denen, die bis zu einem bestimmten Tage die Waffen niederlegen würden, das Bürgerrecht zu verleihen. So gelang es allmählich, in dem größeren Teile Italiens Ruhe und Frieden wiederherzustellen.
In diesen Kämpfen hatte sich Lucius Cornelius Sulla als Sulla. Feldherr ausgezeichnet, derselbe, der einst die Auslieferung des Jugurtha bei dem König Bocchus durchgesetzt hatte und daher von manchen als der eigentliche Vollender des jugurthinischen Krieges gepriesen wurde. Seit jener Zeit standen Sulla und M a r i u s sich eifersüchtig gegenüber. Sie waren voneinander sehr verschieden. Marius war der Sohn eines Tagelöhners, wenig gebildet, ein tüchtiger Soldat, aber von leidenschaftlichem Wesen und ein schlechter Staatsmann; Sulla war ein Mann von altem Adel und hoher Bildung, eine hochbegabte Persönlichkeit, ein hervorragender Feldherr und zugleich der erste Staatsmann seiner Zeit, ebenso kühn und entschlossen wie umsichtig und besonnen, freilich auch selbstsüchtig und grausam. Für das Jahr 88 wurde er zum Konsul gewählt. Ihm siel der Oberbefehl in dem 88-Kriege gegen den König Mithridates von Pontus zu, der eben damals ausgebrochen war. Da setzten die demokratischen Parteiführer bei der Volksversammlung durch, daß an seiner Stelle Marius, obirohl cr damals gar kein Amt bekleidete, mit der Führung dieses Krieges beauftragt wurde.
Indessen unterwarf sich Sulla diesem Beschlusse nicht. Vielmehr führte er das Heer, das in Campanien stand, gegen die Hauptstadt, und zum ersten Male erlebte es Rom, daß es von den eigenen Legionen unter der Führung eines unbotmäßigen Feldherrn eingenommen wurde. Der Staats st reich gelang und die Gegner flohen; mehrere von ihnen wurden geächtet und ein Preis auf ihr Haupt gesetzt. Marius, der zu den Geächteten gehörte,S3u»rt suchte nach Afrika zu entkommen. Bei der Stadt Minturnä wurde er, im Morast versteckt, von Reitern ausgespürt, und die Behörden der Stadt beschlossen ihn im Gefängnis zu töten. Aber der Sklave, den sie damit beauftragten, ein gefangener Kimber, erschrak vor den flammenden Augen des gewaltigen Mannes, der ihm zurief: „Mensch, du willst den Marius töten?" und entfloh entsetzt aus dem Kerker. Da wandelte sich die Stimmung des
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Extrahierte Ortsnamen: Italiens Italiens Campanien Rom Afrika
Die Angriffe der Griechen auf das Perserretch.
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am Eurymebon, einem Flusse an der Südküste Kleinasiens. Dort griff er zuerst die persische Flotte an und schlug sie; dann stieg er mit seinen Truppen an das Land und besiegte auch das feindliche Landheer.
§31. Das Ende des Pausauias und des Themistokles; Achen lmd^^8 Sparta. Indessen fand Pausanias, der auch nach seiner Rückkehr noch Sparta seine hochverräterischen Pläne nicht aufgegeben hatte, ein trauriges Ende. Er wurde durch einen Heloten verraten. Um nicht von den Ephoren verhaftet zu werden, floh er in einen Tempel der Athene, wo er eine Freistatt zu finden hoffte. Da ließen die Ephoren die Eingänge zum Tempel vermauern; er blieb ohne Nahrungsmittel und starb den Hungertod.
Kurze Zeit nachher endete auch die Laufbahn des T h e m i st o k l e S. Anal«»'. Obwohl auf der durch ihn veranlaßten Flottengründung die Größe Athens beruhte, hatte er viele Gegner in Athen. Er war ein entschiedener Gegner Spartas, da er der Überzeugung war, daß Athen nur im Gegensatz zu Sparta groß werden könne; (Simon dagegen und andere Staatsmänner wünschten, daß Athen im Einverständnis mit Sparta bliebe und daß die Eintracht der hellenischen Staaten gewahrt werde. Die Gegner des Themistokles erreichten zunächst, daß er durch das Scherbengericht verbannt wurde; so verließ er denn seine Vaterstadt, die durch ihn groß geworden war, und ging nach A r g 0 s, der alten Feindin Spartas. Da wurde er nach dem Tode des Pausanias von den Spartanern angeklagt, er habe an besjen Umtrieben Anteil gehabt, wir wissen nicht, ob mit Recht ober Unrecht; und ba er beit Haß seiner Feinde fürchtete, so floh er unter mancherlei Gefahren nach Kleinasien, von wo er sich nach Susa begab, um bei dem Perserkönige A r t a = xerxes, dem Sohne und Nachsolger Xerxes, Schutz zu suchen. Dieser nahm bett bebeutenben Mann gern auf und verlieh ihm ein Fürstentum in Kleinasien. Hier ist er gestorben. Kurz vorher war A r i st i d e s in Armut, A^es aber von seinen Mitbürgern hochverehrt aus dem Leben geschieben; seine Töchter würden auf Staatskosten ausgestattet.
Als in jener Zeit Lakonien von einem furchtbaren Erbbeben heimgesucht würde, machten sich die über ihre Bebrückung tief erbitterten messenischen Heloten die entstehende Verwirrung zu nutze und erhoben sich. So entstand berbrittemessenischekrieg. Erst nach langen Kämpfen würde der Aufstand niedergeworfen. Ärlcfl-
In denselben Jahren entstanden zwischen den beiden griechischen Vor- Bruch mit mächten Athen und Sparta ernste Zwistigkeiten, die bald sogar zu kriegerischen Zusammenstößen führten. Die Folge war, daß C i m o n, der Spartanerfreund, durch das Scherbengericht verbannt wurde. Attbere
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Die Begründung der römischen Herrschaft im Osten.
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Bald gingen die Römer auch gegen den zweiten der drei großen Diadochenstaaten vor, gegen Syrien. Dessen König A n t i o ch u s war Anitochu»
tiott stiert.
ein eitler Fürst, der ein schlaffes Genußleben sührte und dem es an persönlicher Tatkraft gebrach; aber er hatte damals Hannibal an seinem Hofe. Dieser gewaltige Mann hatte binnen wenigen Jahren seine Vaterstadt durch seine Tatkraft wieder zu heben verstanden, bis der besorgte römische Senat seine Auslieferung verlangte; da hatte er Karthago verlassen und war in die Fremde gegangen, ohne den Kampf gegen Rom aufzugeben.
Auch dieser Krieg indessen endete mit dem Siege der Römer. Erst Zwölf Jahre waren seit der Beendigung des zweiten punischen Krieges vergangen, und schon war Rom auch in den Ländern des östlichen Mittelmeers die herrschende Macht geworden. Von den drei Großstaaten, die <tus Alexanders des Großen Weltreich hervorgegangen waren, war M a c e -Konten zur Untertänigkeit gezwungen, Syrien war besiegt, Ägypten stand unter dem Einfluß Roms. Die kleineren Staaten vollends, so das tunstberühmte Königreich Pergamon und der Freistaat Rhodus, damals eine wichtige Handelsstadt, schlossen sich auf das engste an Rom an.
In dieser Zeit, da Rom der Weltherrschaft entgegenging, fand sein großer Gegner Hannibal den Tod. Er hatte nach des Antiochus Bc- ^Jsva« fiegung dessen Hof verlassen und sich schließlich zu dem Fürsten Prusias von Bithynien, einer Landschaft im nordwestlichen Kleinasien, begeben. Aber auch hier wurde er von dem Haß der Römer aufgesucht, die seine Auslieferung forderten. Als er seine Wohnung von Bewaffneten umstellt sah, nahm er Gift. Er hatte den Schwur, den er einst seinem Vater geleistet hatte, bis zum letzten Atemzüge gehalten.
§ 80. Scipio imb Cato. In demselben Jahre wie Hannibal, 183, @cw. schied der Sieger von Zama, Publius Cornelius Scipio, aus dem Leben. Auch er starb nicht in seiner Vaterstadt, die er vielmehr im Unwillen verlassen hatte. Er hatte nicht wenige Gegner in Rom; manche warsen ihm Stolz und Hoffart vor, andere, daß er sich in einer Weise, die einem Römer nicht gezieme, mit griechischem Wesen und der griechischen Sprache und Literatur befreundet habe. Verleumderische Volkstribunen klagten ihn an, er habe Staatsgelder unterschlagen. Da erschien er mit den Rechnungsbüchern in der Hand auf der Rednertribüne; anstatt sich aber mit ihrer Hilfe zu rechtfertigen, zerriß er sie und rief dem Volke zu, heute sei der Jahrestag des Sieges von Zama; wer den Göttern dafür dankbar sei, möge mit ihm zum Tempel des kapitolinischen Jupiter empor-
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Beschichte der Griechen.
§ 20. Pisistratus und seine Söhne. Als Solon nach Athen zurückkehrte, sah er, daß seine Gesetzgebung seinem Vaterlande doch nicht dauernden Frieden gegeben hatte. Vielmehr waren Parteiungen im Volke entstanden, Reiche und Arme standen sich mit erbittertem Haß gegenüber. Diese Ver-Ptsistratus. hältnisse machte sich ein ehrgeiziger Mann aus dem Adel, Pisistratuö, zu nutze, indem er durch klug berechnete Leutseligkeit die Minderbegüterten für sich gewann. Mit Gewalt besetzte er darauf die Akropolis und machte sich zum Herrscher von Athen. Zwar wurde er von seinen Gegnern gestürzt, aber er gewann seine Macht bald wieder. Solche unrechtmäßigen Herrscher, zu denen auch Polykrates, der Beherrscher von Samos, gehörte, nannte man Tyrannen. Bald darauf starb Solon.
Wenn Pisistratus auch in rechtloser Weise die Macht gewonnen hatte, so herrschte er doch trefflich, gerecht und milde. Er baute Straßen, damit die Bauern ihre Waren leichter auf den Markt bringen konnten, legte eine Wasserleitung an, deren das wasserarme Athen sehr bedurfte, und machte den Armen Geschenke an Geld und Grundstücken. Dichter und Künstler zog er an seinen Hof; Athen wurde unter ihm eine der glanzvollsten Städte von Hellas.
Hipptas. Nach seinem Tode folgte ihm sein Sohn Hippias, der im allgemeinen dem Beispiel seines Vaters folgte. Da geschah es, daß bei Gelegenheit des Panathenäenfestes, an dem das gesamte Volk, Greise und Jünglinge, Männer und Frauen, Beamte, Priester, Reiter und Gespanne in feierlichem Zuge nach der Burg hinaufzogen und der Göttin Athene ein von kunstfertigen Frauen gewebtes Gewand dargebracht wurde, sein Bruder Hipparch von zwei athenischen Jünglingen, die er beleidigt hatte, ermordet wurde. Seitdem führte der Tyrann ein hartes, grausames und mißtrauisches Regiment. Da ließen sich die Spartaner, welche auch in anderen Städten die Tyrannen gestürzt hatten, bestimmen, einen Kriegszug nach Attika zu machen. Das athenische Volk erhob sich zum großen Teile für Sturz des die Freiheit; so wurde Hippias im Jahre 510 gestürzt; er ging zu den
Hlppiar blo.
Persern.
Nunmehr wurde die solonische Verfassung wiederhergestellt, nur daß durch die Gesetze des Klei st he ne s dem Volke noch größere Rechte gegeben, Temokratischedie Verfassung also noch demokratischer wurde. Die Mitglieder des Rates, deren Zahl von nun an 500 betrug, wurden jetzt nicht mehr gewählt, sondern durch das Los bestellt. Eine eigentümliche Einrichtung, die man traf, um die Wiederkehr der Tyrannis zu verhüten, war das Scherbengericht, der Oftracismns. Wenn nämlich ein Bürger so mächtig geworden war, daß er der Freiheit gefährlich zu werden schien, so
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Der pelopomiesische Ärieg.
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jähre die Athener ein furchtbares Unglück traf. In der dicht zusammengedrängten, schlecht untergebrachten Bevölkerung brach nämlich die Pest aus, eine Seuche, die von Asien her zu Schiff eingeschleppt morden mar.
Sie forderte zahlreiche, schmerzliche Opfer. Zugleich führte sie dazu, daß die Erbittentng der Menge sich gegen Perikles wandte; man warf ihm vor, die Schuld an dem Kriege zu tragen, und er wurde nicht wieder zum Feldherrn gewählt. Zwar wandelte sich bald darauf die Stimmung des Volkes und das Feldherrnamt wurde ihm von neuem übertragen; da starb er. Sein Tod war ein großes Unglück für Athen; denn den Männern,**£• welche an seiner Stelle von nun an Einfluß aus das Volk gewannen, fehlte feine tiefe staatsmännifche Einsicht, und nicht wenige von ihnen waren selbstsüchtige Volksverführer, Demagogen, die den Leidenschaften der Menge schmeichelten, anstatt sie zu leiten, und dabei ihren eigenen Vorteil verfolgten.
Der edelste und uneigennützigste der damaligen Staatsleiter war N i c i a s, ein reicher, mit Recht hoch angesehener Mann aus altem Adelsgeschlecht.
Sein Gegner war Kleon, der Besitzer einer Gerberei, der viele Sklaven beschäftigte, ein Mann von leidenschaftlichem, heftigem Wesen, der aber durch seine Nedegabe großen Einfluß auf das Volk ausübte.
Während die Spartaner Jahr für Jahr nach Attika dielen, wurde zugleich zur See und auf den Inseln gekämpft. Mehrmals gelang es den Spartanern, Städte, die mit den Athenern verbündet gewesen waren, zum Abfall von diesen zu bestimmen. Erst als Kleon, der immer auf das heftigste für Fortführung des Krieges eingetreten war, in einer Schlacht den Tod gefunden hatte, gewann in Athen wie in Sparta die Friedenspartei die Oberhand. Im Jahre 421 kam der Friede zustande undaak **• wurde nach dem Namen des Mannes, der am meisten für ihn getan hatte, derfriededesnicias genannt.
§ 39. Der Feldzng nach Sizilien. 415—413. Trotz des Friedensschlusses herrschte auch ferner Mißtrauen und feindselige Gesinnung zwischen den Athenern und den Peloponnesiern. In dieser Zeit kam in Athen Alcibiades empor. Er war von adliger Herkunft, reich, schön, dazusactmab*. mit ungewöhnlichen Geistesgaben ausgestattet, ein vielgewandter Mann, der überall Auffehen zu erregen und Gunst zu gewinnen, sich in alle Lebenslagen zu schicken verstand, der aber seine Leidenschaften nie gezügelt hatte, von einem glühenden Ehrgeiz beseelt war und in maßloser Selbstsucht immer vok allem den eigenen Vorteil verfolgte. Da fein Vater früh gestorben war, hatte Perikles für ihn die Vormundschaft geführt. Nachher hatte der weife Sokrates, der es für feinen Beruf ansah, mit jungen Leuten zu ver-
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Geschichte der Griechen.
Die
kchrccke»»-
Herrschaft.
Tod bc8 Gefifltes.
Widerstand regte; und es ist den Spartanern nicht gelungen ihre Herrenstellung auf die Dauer zu behaupten.
Athen dagegen nahm im Lause des vierten Jahrhunderts auf kurze Zeit einen neuen Aufschwung. Daneben spielte Theben vorübergehend eine bedeutende Rolle. Aber weder Sparta noch Athen noch Theben vermochte eine beherrschende Macht zu gewinnen. Griechenland blieb zersplittert und uneinig und daher schwach, so daß es den von Norden her drohenden Eroberern, den Macedoniern, keinen genügenden Widerstand leisten konnte und schließlich von ihnen unterworfen wurde.
Iii. Die Zeit des Werfalls von Kellas. 404—338.
1. Die Zeit der Vorherrschaft Spartas.
§ 41. Die dreißig Tyrannen in Athen. Tod des Sokrates. Die
dreißig Tyrannen führten in Athen ein äußerst gewalttätiges Regiment. Viele Anhänger der demokratischen Partei wurden hingerichtet, andere mußten in die Verbannung gehen. Aber nur ein Jahr lang blieben sie im Besitze der Macht; dann wurden sie gestürzt, und es traten allmählich wieder einigermaßen friedliche Zustände unter der Bürgerschaft ein.
An Parteiungen fehlte es indessen auch seitdem nicht. Und dem Parteihaß fiel auch ein Mann zum Opfer, der sein ganzes Leben hindurch in selbstlosester Weise seinem Volke gedient hatte, der lehrend durch die Straßen Athens geschritten war und mit jedem, der ihn hören wollte, gern ein Gespräch über das, was gut, was gerecht, was fromm ist, begonnen hatte, der damals siebzigjährige Sokrates. Er wurde 399 angeklagt, daß er die Jugend verderbe und einen neuen Götterglauben lehre, und von dem Volksgericht zum Tode verurteilt. Noch aus dem Kerker hätte er mit Hilfe eines Freundes fliehen können; er aber wollte, obwohl er zu Unrecht verurteilt worden war, den Gesetzen des Staates nicht ungehorsam sein, und nachdem er den letzten Tag mit seinen Freunden in Gesprächen über die Unsterblichkeit der Seele verbracht hatte, nahm er den dargereichten Giftbecher, trank ihn aus und starb, eine der größten Gestalten des Altertums. Sein hervorragendster Schüler ist der große Philosoph Platon gewesen.
§ 42. Der Zug der Zehntausend. Der persische Statthalter von Cvn>» Kleinasien, der Prinz C y r u S, den wir den jüngeren Cyrus zu nennen pflegen, der Verbündete der Spartaner, hatte den ehrgeizigen Plan gefaßt.
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Extrahierte Personennamen: Baal Htoloch Abraham Isaak Isaak Jakob
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Erster Abschnitt.
Geschlecht unter diesen waren die Achämen iden, die dem Volke seine Könige gaben.
Die Perser standen lange unter medischer Herrschaft. Als aber die kriegerische Kraft der Meder erschlaffte, rief sie Cyrus, der Sohn des persischen Unterkönigs Kampfes, zum Befreiungskämpfe gegen die Meder auf und wurde der Gründer des Perserreiches, das unter seiner kühnen und kraftvollen Regierung sich zur ersten Weltmacht in Vorderasien emporschwang. Die Thaten dieses größten aller Könige des Orients sind von der Sage reich umwoben; mehrere derselben verknüpfen sogar seine Herkunft mit dem Mederkönig Astyages und machen ihn nach Herodots Erzählung zum Enkel desselben.
Astyagcs hatte nach dieser Erzählung eine Tochter Namens Män-d ane. Einst träumte dem König, seine Tochter verschütte soviel Wasser, daß ganz Asien davon überschwemmt werde. Die Traumdeuter meinten daraufhin, Mandane werde einen Sohn bekommen, der über ganz Asien herrschen und seinen Großvater verdrängen werde. Darum vermählte Astyages seine Tochter keinem ebenbürtigen Meder sondern einem Manne aus den unterjochten Persern, Kambyses mit Namen. Nach einem Jahre träumte Astyages abermals, aus dem Schoße der Mandane wachse ein Weinstock, der ganz Asien überschatte, und die Magier deuteten den zweiten Traum wie den ersten. Nun ließ Astyages seine Tochter mit ihrem Sohne Cyrus aus Persien zu sich entbieten und den Knaben durch seinen Ratgeber Harpagus aussetzen. Dieser aber gab das Knäblein einem Hirten; derselbe brachte es seiner Frau, und statt es auszusetzen, beschloß er, es aufzuziehen, da er eben den eigenen Sohn durch den Tod verloren hatte. Dem toten Kinde legte man die Kleider des Cyrus an und setzte es aus. Nachdem die Diener des Königs wirklich die Leiche eines Kindes im Gebirge gefunden hatten, glaubte Astyages, sein Enkel sei tot.
Cyrus wuchs unter den Hirten kräftig auf. Als Knabe spielte er einmal mit seinen Kameraden das Königsspiel, und er selbst wurde zum König erwählt. Alle gehorchten ihm; nur ein vornehmer Knabe war ungehorsam im Spiele, und Cyrus ließ ihn deshalb züchtigen. Als darauf der Kleine weinend zu seinem Vater lief und ihm seine Not klagte, ging derselbe zu Astyages und erzählte, der Hirtenjunge habe einen freien Medersohn bestrafen lassen. Astyages ließ deshalb den Cyrus und dessen Pflegevater vor sich kommen und forderte Rechenschaft. Doch Cyrus antwortete offen und frei: „Herr, jenem Knaben ist Recht geschehen; ich bin König gewesen und habe ihn für seinen Angehorsam gezüchtigt. Habe ich darum Strafe verdient, wohlan! hier bin ich!" Die kecke Antwort, die ähnlichen Gesichtszüge und das übereinstimmende Alter brachten mit dem Geständnisse des Hirten die wirkliche Herkunft Les Cyrus an den Tag. Da die Magier aber erklärten, der Traum des Königs sei in Erfüllung gegangen, weil Cyrus im Spiele König gewesen sei, so gab sich Astyages zufrieden und nahm seinen Enkel in Gnaden wieder an. Den Harpagus jedoch strafte er grausam, weil er den Befehl des Königs so schlecht
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Herodots Astyagcs Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus
Extrahierte Ortsnamen: Vorderasien Asien Persien Gnaden